Die Astrid-Lindgren-Schule im Wandel der Zeit - 1923 - 1927

Auf Initiative der freien Elternvereinigung Eigen wird 1923 die sogenannte “Sammelschule Eigen” eingerichtet. Hier kommt das Reichsgesetz, religionslose Einrichtungen schaffen zu können, zur Anwendung, um somit die Kinder von religiöser Erziehung zu befreien.

Die vier Klassen mit 316 Schulkindern werden zunächst in Klassenräumen der Rheinbabenschule untergebracht. Bei der Genehmigung zur Einrichtung der Sammelschule macht die Bezirksregierung ausdrücklich darauf aufmerksam, daß die Unterbringung der “Sammelschule Eigen” in der Rheinbabenschule nur als Notmaßnahme anzusehen und die Einrichtung eines eigenen Schulgebäudes in Aussicht zu nehmen sei.

1924 werden zwei Baracken für je zwei Klassen an der Fischedickstraße im Stadtteil Eigen aufgestellt, und die Sammelschule wird dort untergebracht. Inzwischen ist aber die Zahl der Klassen auf sechs gestiegen, so daß der Schulbetrieb nur durch Einlegung von Wechselunterricht durchgeführt werden kann.

Abgesehen von den Nachteilen, die sich in unterrichtlicher Beziehung ergeben, sind bei längerer Unterbringung in den Baracken gesundheitliche Schäden für Kinder und Lehrkräfte unvermeidlich.

Die freie Elternvereinigung Bottrop-Eigen bedrängt die Stadtverordnetenversammlung bereits 1925, ein massives Schulgebäude zu erstellen.

1927 beschließt das Stadtparlament die Errichtung eines Schulhauses, das noch in demselben Jahr fertiggestellt werden kann.

Die ehemaligen Schüler der freien Schule betonen das positive Verhältnis zu ihren Lehrern. Der Ton der Lehrer ist freundlich, aber bestimmt. Es gibt an der Schule keine Prügelstrafe, die Koedukation ist pädagogisches Prinzip, das Schulleben äußerst vielfältig.

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